GBB #2 'Musikmagie'

Kennt ihr das?

Man hört Musik, irgendein Lied oder Stück, und auf einmal fühlt man sich wie erstarrt, wie gefangen und fassungslos vor der schieren Genialität der Melodien, der Stimmen, der Instrumente. Man liegt mit offenen Augen im Bett, mit Kopfhörern auf den Ohren, und an die Decke starrt, ohne es so ganz zu registrieren; einfach, weil die Welt plötzlich verschwunden ist.

Ich habe diese Situation zum letzten Mal gestern gehabt (und dass ich jetzt darüber schreibe, liegt auf gar keinen Fall daran, dass morgen die Deadline ist...). Für die, die es interessiert, der Link befindet sich unten...

Es war ein Album, das ich durchgehört habe, sieben Tracks, insgesamt ungefähr 19 Minuten, also nicht besonders lang, aber ich war von Anfang an gefangen und hab mich nicht getraut, mich zu bewegen. Wollte diese Klänge und diese Musik nicht verlieren.

Und dann gab es plötzlich - mitten im Lied, ohne Vorwarnung - diesen Schuss. Einen Knall.

Der die Melodie durchbrach, und auf einmal hatte ich Gänsehaut und konnte mich nicht mehr bewegen. Und dann wurde das Ganze in veränderter Form weiter geführt, es entstand wieder eine Linie. Aber das Gefühl hatte sich verändert. Von ungläubig lächelnder Faszination zu Faszination mit kribbelnder Haut und dem hastig als lächerlich abgetanen Gefühl, man könnte doch auch mal das Licht anschalten.

Die Begeisterung für dieses Album blieb, versteht mich nicht falsch. Ich glaube, an der Stelle habe ich die Entscheidung getroffen, das Album als pure musikalische Genialität zu bezeichnen.

 

In dem Buch „Lachs im Zweifel“, das nach Douglas Adams‘ Tod als Sammlung einiger unveröffentlicher Buchschnipsel, der besten Zeitungsartikel und Interviews herausgebracht wurde, schreibt er an einer Stelle darüber, wie ihm die Idee zu „Das Restaurant am Ende des Universums“, dem zweiten Teil der Anhalter-Reihe, gekommen ist.

Er habe ein Lied gehört von einer damaligen Band, Procol Harum, das Lied hieß „Grand Hotel“. Und wie der Titel schon sagt, ging es in diesem Lied um ein vornehmes, altes Hotel, um die Kronleuchter und das Silber, die man dort erwartet. Aber mitten im Lied gab es dann einen rauschenden Orchestereinsatz aus dem Nichts, als ob etwas Großartiges passieren würde, etwas Wichtiges, etwas Donnerndes. Etwas wie, dachte er, das Ende des Universums.

Daher bekam Douglas Adams die Inspiration für „Das Restaurant am Ende des Universums“. Und ich glaube, allein daran wird klar, welche Wirkung, welche weltenerschütternde Wirkung Musik auf uns haben kann.

 

Musik ist, wenn es die richtige ist, pure Inspiration, voller Farbe und Düsternis und erdrückender Leichtigkeit. Musik ist, wenn es die richtige ist, die Irrationalität, die ein Herz wieder zum Schlagen bringt.

 

„Music speaks to people at a level that is much more universal and can kind of trigger things in the listener in ways that other forms of communication can‘t.“

(Tim McIlrath)

 

 

 

Mit diesen Worten zum Donnerstag und der Hoffnung, dass mein vermetapherisiertes Gerede mehr oder weniger verständlich war, verabschiede ich mich in Richtung Bett. Wir sehen uns, wenn ich mich nicht ganz irre, in vier Wochen wieder. Bis dahin alles Gute. Und ein paar schöne Momente wünsche ich euch. :)

 

Der Link zu besagtem Album: https://soundcloud.com/andremog/sets/das-programm-2013

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Kommentare: 1
  • #1

    Veri (Freitag, 24 Januar 2014 14:28)

    Hey,
    also dieser Blogeintrag ist ja erstaunlich. Erst heute morgen habe ich wieder diese unbeschreiblich tolle Filmmusik gehört und dazu passt dein GBB jetzt perfekt :)
    Musik ist einfach etwas wunderbares!