GBB #4: Ein Gedöns.

Aus Gründen wie Inspirations-, Zeitmangel und dezenten Schreibblockaden kommt heute mal nur irgendwie so ein Text, den ich in der Schule spontan zusammengefriemelt habe. (Und das, obwohl mir Lay am Sonntag (!) Bescheid gesagt hat... ich bin ein schlechter Schreiberling...)

Hier also ein Etwas.

Viel Spaß damit, und euch ‘ne schöne Restwoche.

________

Er senkte den Kopf unter dem Gewicht des Himmels, während er sich seinen weg durch atemhauchgetränkte Luft bahnte. Regen prasselte auf die Kapuze seines Mantels, in dem er sich vor der Welt versteckte, wie Donnerschläge in Kaskaden, doch es kümmerte ihn nicht. Seine Schuhe und die Aufschläge der zu großen Jeans waren bereits durchnässt. Und das, obwohl er noch nicht mal die Hälfte des Weges hinter sich hatte.

Um ihn herum hatten die Menschen langsam genug vom Regen und flüchteten sich in Hauseingänge, in Cafés und Restaurants. Er lächelte unter seiner Kapuze stumm gen Boden. Vor einigen Monaten noch hätte er vermutlich noch zu ihnen gehört. Hätte sich in einem kitschigen Altstadtlokal einen überteuerten Kaffee gekauft und Smalltaug über das Pech mit dem Wetter ausgetauscht. Hätte vielleicht Kate angerufen, damit sie ihn abholte, hätte -

Nein.

Keine Träumereien.

Er zwang sich, aufzusehen von den nass glitzernden Pflastersteinen, und beschleunigte seine Schritte. Eine digitale Leuchtanzeige neben einer Apotheke blinkte die Uhrzeit durch die Regenschleier. Er war überpünktlich. Wie jedes Mal. Seine Hände verkrampften sich in den Manteltaschen, doch das Stocken das Herzens, der eine verschluckte Atemzug...blieb aus.

Seine Füße trugen ihn um die nächste Straßenecke, und dann ging da dieser Mann neben ihm her. Wie jedes Mal, und dennoch hatte er in einer verborgenen, irrationalen Ecke seiner selbst gehofft, niemand würde auftauchen.

„24 Den Street“, sagte der Mann leise, indem er sich die aschblonden Haare mit einer raschen Kopfbewegung aus der Stirn schüttelte. „Du wirst das Ziel sehen. Er ist allein. Du hast zwei Minuten, sobald du ihn siehst. Wir treffen uns im Andrej‘s, ein paar Straßen weiter. Hast du verstanden?“

Dieser kurze Moment, wenn die Seele innehält.

Er ist sich des Regenwassers bewusst, das um seine Schuhe herum aufspritzt, wenn er auftritt, spürt die stechende Kälte an Hals und Gesicht, glaubt, die Erde unter seinen Füßen vibrieren zu fühlen auf ihrer endlosen Flucht um die Sonne.

Für diesen kurzen Moment nimmt er wahr, wie die Zahnräder des Universums ineinander greifen.

„Hast du mich verstanden.“

Die Welt zerfällt wieder in ihre Bestandteile. In nassen Asphalt, Regenschleier. Und Kälte.

„Ich hasse Sie“, hört er sich flüstern.

„Gut.“

Der Mann wendet sich ab und verschwindet, während der andere weitergeht. Die Straße ist leer bis auf ihn, und die Häuser sind dunkel und wie aus Pappe und Kleber, und zwei Minuten später verschluckt Donnergrollen einen Schuss.

Keine Träumereien.

Die Träume sind schon lange tot.